Die korrekte Entwurmung von Hund und Katze

Unsere Haustiere nehmen fast täglich unweigerlich Parasiten auf.
Bei Hunden und Katzen, die sich im Freien bewegen, ist dies leicht nachzuvollziehen. Sie schnuppern hier und dort, haben ihre Nase in undefinierbaren Haufen oder trinken mit Vorliebe aus Pfützen oder Gräben. Mit jedem Kontakt besteht das Risiko der Parasiteninfektion.
Aber auch reine Wohnungskatzen werden regelmäßig in der Tierarztpraxis mit Wurmbefall vorgestellt. Allein durch das Profil der Schuhe werden Sand, Erde und so auch Parasiteneier in die Wohnung getragen.

 

Die Infektion mit sogenannten endogenen Parasiten läuft, mit kleinen Unterschieden abhängig von der Parasitenspezies, ähnlich ab.
Der Wirt, in dem Fall Hund oder Katze, nimmt die Eier oder frühe Entwicklungsstadien der Parasiten oral auf. Sie werden abgeschluckt und gelangen so in den Darm. Hier beginnen sie ihre Entwicklung. Sie durchbohren die Darmwand, durchwandern das Gewebe und gelangen so in die Blutbahn. Von hier aus erreichen sie wieder den Darm; bei einigen Spezies ist das Herz das Ziel.
Während dieser Wanderung entwickeln sie sich zu vermehrungsfähigen adulten Würmern. Ab diesem Entwicklungsstadium scheiden sie wiederum Eier aus, der Kreislauf der Infektion schließt sich.
Wieder im Darm angekommen heften sie sich an die Darmwand und schädigen den Wirt somit dreifach:

  1. Auf ihrem Weg durch den Körper durchbohren sie Gewebe und Gefäße. Eine massive Verwurmung kann zudem zu Thrombosen, also Verschlüssen der Blutgefäße, führen.
  2. Die Darmwand ist ein hochsensibles und sehr dünnes Gewebe: die Anheftung der adulten Würmer führt zu Blutungen und Substanzverlust.
  3. Parasiten ernähren sich vom Blut des Wirtes oder von wichtigen Nährstoffen und Vitaminen, diese fangen sie im Darm aus der Nahrung ab. Dem Wirt fehlen somit diese Stoffe, obwohl er sie mit der Nahrung aufnimmt.

Die regelmäßige, korrekte Entwurmung ist daher ein wichtiger Baustein der Gesundheitsvorsorge ihres Haustieres. Tiere, die sich im Freien bewegen, sollten im Abstand von 3 Monaten entwurmt werden.


Die sogenannte Wurmkur lähmt und tötet die Parasiten. Sie lassen los und werden auf natürlichem Wege über den Kot ausgeschieden. Zu Bedenken ist allerdings, dass eine Wurmkur nur die zum Zeitpunkt der Entwurmung im Organismus vorhandenen Parasiten eliminiert. Eine Wurmkur hat keine Langzeitwirkung, d.h. mit der nächsten Wurmeieraufnahme nach der Entwurmung geht der Kreislauf wieder von vorne los.


Die Wirkstoffe einer Wurmkur schädigen nur den Parasiten, nicht den Wirt und sind in der Regel sehr gut verträglich. Mit einer Ausnahme: Unter den Collies und verwandten Rassen gibt es Tiere aus bestimmten Zuchtlinien, die einen Gendefekt aufweisen (MDR1-Gen). Diese Tiere vertragen nicht alle Wirkstoffe. Es gibt aber auch für Hunde dieser Rassen gut verträgliche und wirksame Wurmkuren. Aus diesem Grund raten wir Ihnen dringend, das Entwurmungsregime Ihrem Tierarzt zu überlassen. Er weiß, welche Wirkstoffe für Ihren individuellen Hund die richtigen sind und achtet darauf, dass diese auch regelmäßig gewechselt werden. Nur so lassen sich Resistenzen innerhalb der Parasitenpopulationen verhindern.

 

Für den Hund gibt es die Wurmkur in Form von Tabletten. Die Katze kann mittels Tablette, Paste oder Spot-on-Präparaten entwurmt werden.

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© Tierklinik Sarstedt - Tierärztliche Klinik für Kleintiere - Christian Lippegaus
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