Mit der eigenen Stute zu züchten, ist für die meisten Pferdebesitzer eine schöne aber auch aufregende Erfahrung. Damit die Geburt aber möglichst reibungslos abläuft und im Ernstfall geholfen werden kann, sollte ein verantwortungsvoller Züchter einige Vorbereitungen treffen.
• Folgende Materialien sollten Sie vor der Geburt im Stall griffbereit haben:
o Eimer, Wasser und Seife
o saubere Tücher
o Bandage zum Einbinden des Schweifes
o 2 Geburtsketten oder -stricke
o Jodlösung zur Nabeldesinfektion
o Schere und Bindfaden (damit falls nötig der Nabelstumpf abgebunden werden kann)
o Klistier
o Strohband o.ä. zum Hochbinden der Nachgeburt
o Thermometer
In der Regel dauert die Trächtigkeit beim Pferd 330-345 Tage. Aber auch eine Tragzeit von nur 320 Tagen oder bis zu 360 Tagen ist möglich. Manchmal ist also Geduld gefragt!
Ungefähr 4 Wochen vor der Geburt beginnt das Euter der Stute langsam größer zu werden und 2 Wochen vor der Geburt ist eine deutliche Anbildung des Euters festzustellen. Die Zitzen füllen sich
normalerweise 1-4 Tage vor der Geburt und es bilden sich die sogenannten „Harztropfen".
Weitere Anzeichen für die bevorstehende Geburt sind eingefallene, weiche Beckenbänder und die Bildung von Unterbauchödemen. Einige Tage vor der Geburt verlängert sich auch die Scheidenöffnung.
Leider sind diese Anzeichen insgesamt relativ unzuverlässig und auch von Stute zu Stute individuell unterschiedlich. Da die meisten Stuten in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden abfohlen,
bleiben dem Pferdezüchter also einige Nachtwachen im Stall nicht erspart. Die Überwachung der hochtragenden Stuten kann etwas erleichtert werden, durch die Installation von Videokameras in der
Abfohlbox. Daneben gibt es die sogenannten "Geburtsmelder", die aber nur eingeschränkt sicher sind. Diese Geräte lösen einen Alarm aus, sobald die Stute zu schwitzen beginnt, Wehen bekommt oder
sobald die Fruchtblase aus der Vulva austritt. Generell sollte man bei der Geburtsüberwachung darauf achten, die Stute möglichst wenig zu stören. Viele Stuten verzögern die Geburt, wenn im Stall zu
viel Unruhe herrscht.
|
|
|